von Oliver Reese
Was Strohmeier aus dieser Rolle macht, ist fast beängstigend. Der kleine Schritt von der Liebessehnsucht zur Grausamkeit, die wunde Seele eines Kindes, dem jedes Gefühl für Menschlichkeit fehlt –
stark gespielt!
Kronen Zeitung
Ein außergewöhnlicher Charaktermime ist der gebürtige Straubinger Strohmeier im nachhallenden, den Magen umdrehenden Solo. Eine Spitzenleistung!"
Kleine Zeitung
Die deutschsprachige Presse nannte Jürgen Bartsch die "Bestie von Langenberg" (Ruhrgebiet), den "kalten Metzgergesellen und Kirmesmörder". Zwischen 1962 und 1966
hatte er vier Jungen gequält und ermordet, bei der ersten Tat gerade selbst 15 Jahre alt. Die breite Öffentlichkeit stufte ihn als "zweitschlimmsten Verbrecher des Jahrhunderts" ein – nach
Hitler, noch vor Stalin. 1967 wurde Bartsch zu "lebenslänglich" verurteilt, später wurde dieser Spruch in zehn Jahre Jugendstrafe und Unterbringung in einer Heil- und Pflegeanstalt umgewandelt.
1976 starb Jürgen Bartsch aufgrund ärztlicher Fahrlässigkeit bei einem von ihm selbst beantragten Kastrationseingriff. In der Haft begann Jürgen Bartsch einen jahrelangen Briefwechsel mit dem
amerikanischen Journalisten Paul Moor. Aus den über 400 Briefen an Moor hat Oliver Reese einen Bühnenmonolog herausgearbeitet, der sich auf die Geschichte des Kindes und Heranwachsenden
konzentriert.
Aufführungsrechte: Rowohlt Verlag