Der Frühe B. Traven - eine musikalische literarische Räterevolution
„Ehe die Revolution ist, muss der Revolutionär sein!“
Ret Marut, „Der Ziegelbrenner“
Der Schauspieler und Schriftsteller Ret Marut, Akteur der Münchner Räterepublik, sollte 1919 standesrechtlich wie viele „Genossen“ erschossen werden -
„In wenigen Stunden besteige ich ein Schiff und habe damit aufgehört, für Europa zu existieren.“
Ret Marut an Erich Mühsam, Postkarte 1924
Einer der mysteriösesten Literaten des 20 Jahrhunderts lässt bis heute, 50 Jahre nach seinem Tod, viele Fragen offen. Zwischen 1917- 21 veröffentlichte der spätere
Welterfolgs-Autor B. Traven sein vom Zensus als Fachzeitschrift für „Maurer“ (laut Oskar Maria Graf) eingestuftes individual- anarchistisches Kampforgan: „Der Ziegelbrenner“.
Nach Monaten als Chefzensor und treibende Kraft zur Sozialisierung der Presse, floh er nach erfolgter Niederschlagung der Münchner Räte-Republik über London nach
Mexiko.
Als Autor von 12 Romanen, vielen Erzählungen, nun mit dem berühmten Pseudonym B. Traven, übte er auf ironisch sarkastische Weise Kritik am Kapitalismus und
thematisierte weiterhin revolutionärsozialistische und anarchistische Themen.
Mit einer Gesamtauflage von über 30 Millionen, Übersetzungen in 24 Sprachen und zahlreichen Hollywood-Verfilmungen z.B.:
"Die Baumwollpflücker"
„Der Schatz der Sierra Madre“ (Hauptrolle: Humphrey Bogart, 1948),
"Das Totenschiff“ (in Deutschland verfilmt mit Mario Adorf, 1959),
wurde er zu einem der international wirkmächtigsten Autoren und bis heute zur rätselhaftesten Figur unserer Literaturgeschichte.
Franz Josef Strohmeier folgt auch neuentdeckten Spuren des (einst Münchner) Literaten Ret Marut und dessen verschlüsseltem Pseudonyms, musikalisch kontrastiert von
Maria Hafner u.a. auf dem Bandoneon/ Akkordeon